Folgenden Inhalt werden die Fünftklässler wahrscheinlich nicht zuhause erzählen: „HEIMAT NATUR ist der neue Dokumentarfilm des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs und Kameramannes Jan Haft, der als einer der besten Naturfilmer der Welt gilt. Ihm ist mit diesem Film eine wunderschöne Liebeserklärung an unsere heimischen Lebensräume und […] gelungen.“ (https://heimatnatur-derfilm.de/)
Sie werden eher erzählt haben, dass die Kamera gaaanz nah ran an Kothaufen gegangen ist, da sind dann auch noch Käfer rausgekrabbelt. Außerdem wurde eine Fliege von einem Sonnentau gefangen genommen und dann kam eine Ameise und hat der fleischfressenden Pflanze wiederum die schon angedaute Fliege entrissen. Die Natur kann ganz schön brutal sein.
Der Film zeigt extrem beeindruckende Bilder, es gab mehrfachen Szenenapplaus, aber dann eher bei den Tieren mit dem besseren Image, wie Bär und Wolf. Der Wolf fühlt sich bei uns nur wieder wohl, weil der Mensch mit seinen Aktivitäten die Heidelandschaft freihält. Dies haben früher die großen Pflanzenfresser erledigt. Es wird also gezeigt, dass die Natur es ohne den Menschen sehr gut eingerichtet hatte, der Mensch dann vieles ins Ungleichgewicht gebracht hat und nun mit viel Geld und Aufwand die Lebensräume wieder renaturieren muss, damit die Artenvielfalt erhalten oder wieder hergestellt wird.
Das Bewusstsein zu schaffen für das große und kleine Miteinander in der Natur ist Sinn dieses Kinobesuches. Den Wert auch einer Dungfliege zu erkennen, fällt nicht so leicht, wie den Wert von großen Pflanzenfressern. Unser eigenes Handeln zu bewerten, fällt im Allgemeinen leicht, im alltäglichen Handeln wird es bisweilen mühselig. Dennoch wussten die Schüler*innen in der Nachbesprechung sehr wohl, dass sie z.B. weniger mit dem Auto gefahren werden und weniger Strom verbrauchen sollten.
Das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist es zu verdeutlichen, dass unser Handeln oftmals negative Konsequenzen für die Natur hat. Andererseits soll sie positive Handlungsoptionen aufzeigen. Leider sind diese oftmals anstrengend (zu Fuß gehen), zeitraubend (mit dem Fahrrad fahren, statt mit dem Auto) und mühselig (den Müll bis zum Mülleimer tragen, statt ihn einfach fallen zu lassen). Alles kleine Schritte, keine wahnsinnig große Wirkung, aber der richtige Weg dahin, zunehmend das große Ganze zu erkennen und zu akzeptieren, dass wir alle etwas beitragen müssen.