Im Biologieunterricht lernen Schülerinnen und Schüler zwar nicht, wie man eine Steuererklärung macht, aber sie können danach die Wäsche dem passenden Waschmittel zuordnen. In unseren Waschmitteln sind Enzyme, die helfen, den Schmutz zu entfernen. Wenn man sich die Inhaltstoffe durchliest, findet man in einem Vollwaschmittel u.a. Amylasen, Proteasen, Cellulasen und Lipasen. Die Amylasen lösen stärkehaltigen Schmutz, also langkettige Kohlenhydrate/Zucker, die Proteasen lösen z.B. Eigelbflecken, weil sie Proteine aus der Wäsche lösen, die Lipasen Fette, wobei dort auch die Gallseife, oft aus Ochsenmägen gewonnen, zum Einsatz kommt.
Die Cellulasen lösen glücklicherweise nicht gleich die ganze Baumwolle auf, sorgen aber dafür, dass kleine Fasern auf Baumwollstoffen abgespalten werden, so dass die Kleidung länger glatt wirkt.
Da Enzyme meistens keine hohen Temperaturen vertragen, muss man Wäsche nicht heißer als 60°C waschen, viel hilft hier nicht unbedingt viel. Früher brauchte man die hohen Temperaturen, um die Moleküle, aus denen die Flecken bestehen, durch die Hitze zu spalten, jetzt erledigen das die Enzyme bei niedrigeren Temperaturen. Das spart Energie und schont die Wäsche, was ebenfalls ökologisch sinnvoll ist.
Durch den Einsatz von Enzymen konnten andere umweltschädliche waschaktive Substanzen im Waschmittel verringert werden.
Experiment: Enthalten Waschmittel Proteasen?
Die Schüler*innen sollten ein Experiment durchführen, bei dem sie gelatinehaltige Gummibärchen bei Zimmertemperatur 24h in Wasser und in eine Waschmittellösung einlegen sollten.
Hypothese: Wenn in Waschmitteln u.a. Proteasen enthalten sind, müsste sich das auf die Struktur des Gummibärchens auswirken.
Auf den Fotos kann man gut erkennen, dass das Wasser die Bärchen zwar aufquellen lässt, aber nicht zerstört. Das Gummibärchen in der Waschmittellösung wurde z.T. bereits zersetzt.
Fazit: In Waschmitteln sind Proteasen enthalten, die selbst bei Zimmertemperatur wirken.
TIPP: Für Wolle und Seide darf man nur entsprechendes Waschmittel verwenden, da sie aus Proteinfasern bestehen und die Textilien sonst beschädigt werden.
