Plastikfischen als Start-up

Die ERASMUS-AG und der Projektkurs Ökologie bekommen Einblicke in die Entwicklung von Lösungen gegen die Vermüllung von Flüssen in Asien.

Hast du auch schon einmal einen Strand voller Plastikmüll gesehen? Dieser Müll kommt oft von Schiffen, wird aber auch in großen Mengen von Flüssen ins Meer getragen. Gerade dort, wo es keine Infrastruktur für die Müllentsorgung gibt, ist der Fluss für den Abtransport des lokalen Mülls zuständig. Wenn du jetzt denkst, puh, einmal bin ‘mal ich als Europäer*in nicht verantwortlich, hast du im Prinzip recht. Aber häufig wird unser Müll genau in diese Länder verschifft und dort illegal entsorgt. Häufig wird dort vor Ort auch das produziert, was wir hier als Wegwerfartikel preiswert im 1€-Shop kaufen. Wir sind also schon ein Teil des globalen Plastikmüll-Problems.

Karsten Hirsch von „Plastic Fischer“ hat sich an die Arbeit gemacht, als er auf einer Reise mit einem Freund in Indonesien den vielen Müll in den Flüssen gesehen hat. Die beiden haben ein Start-up gegründet, das Lösungen sucht, um den Plastikmüll einzusammeln. Diese Lösungen sollen einfach zu bauen und natürlich kostengünstig sein. Diese sogenannten „Trashbooms“ sind mittlerweile an vier Standorten in Indien und Indonesien installiert und fischen effektiv den Plastikmüll heraus. Der Müll wird händisch eingesammelt und z.B. in Fabriken, die Energie verbrauchen, thermisch verwertet, also mithilfe von Filteranlagen umweltschonend verbrannt, um Energie zu gewinnen. Die Bauanleitung ist Open Source, d.h. kostenlos frei zugänglich, von der Homepage runterladbar. Für alle, die z.B. den Müll in der Stefansbecke oder Ennepe einsammeln möchten, ist hier der Link zur Homepage von Plastik Fischer: https://plasticfischer.com/

Interessant an dem Zoom-Vortrag, den Herr Hirsch der Gruppe gehalten hat, war aber nicht nur der Einblick in sein Unternehmen, sondern auch der Werdegang von der Idee zum Start-up. Eigentlich ist Karsten Fischer von Haus aus Jurist, aber seine Erfüllung fand er in dem Berufsfeld nicht. Er hat sich also getraut, die finanzielle Sicherheit aufzugeben und etwas ganz Neues anzufangen. Nun kann er seine Ideen umsetzten, muss aber auch die ganze Zeit sehen, dass er genug Geld von Unterstützern eintreiben kann. Die Schüler*innen fanden es deshalb ziemlich „cool“, dass er sich neben der Arbeit noch Zeit für einen Vortrag genommen hat.