Am 6.01 ging es endlich los, unsere Gastschülerin Ania kam in Deutschland an. Noch schnell das Willkommens-Geschenk eingepackt und schon auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen gemacht. Durch das vorherige face-timen haben wir uns am Flughafen direkt gefunden. Als Erstes haben wir uns auf den Weg zum Restaurant gemacht, um den Hunger nach dem langen Flug zu stillen und Ania zu ermöglichen, meine Familie endlich besser kennenzulernen, die sie bis dahin nur aus einem Face-Time-Anruf kannte.
Nach ein paar Tagen hatten wir direkt das Glück, dass es über Nacht geschneit hatte. Für Ania war dies das erste Mal im Schnee. Also machten wir uns direkt auf, um einen Schneemann zu bauen und Schlitten zu fahren, da dies eine ganz neue Erfahrung war. Ein paar Tage später besuchten wir eine Schlittschuhhalle, denn wie Ania mir erzählt hatte, gibt es aufgrund der hohen Temperaturen in Peru keine Möglichkeit dazu, da die Temperatur ganzjährig meist nicht unter 15 Grad fällt. Deshalb konnte ich ihr damit umso mehr eine Freude bereiten.
Die ersten Tage vergingen und schon startete die Schule nach den Winterferien wieder. Während hier eisige Temperaturen herrschten, war es in Peru Sommer. Sie erzählte mir, dass ihre Schule feste Klassen bis zum Abitur hat, weshalb unser Schulsystem etwas Neues für sie darstellte. Da Sie in Lima eine deutsche Schule besucht, war die Verständigung mit Freunden und Lehrern gut möglich.
Abends probierten wir beide uns öfters an neuen Gerichten aus. Dadurch habe ich viel Neues aus der peruanischen Küche kennengelernt, wie zum Beispiel Ceviche, welches ein typisches Fischgericht aus Peru ist oder auch Chaufa, welches ein Reisgericht ist. Reis ist eine beliebte Beilage bei den Peruanern. Zusammen mit Freunden probierten wir uns auch an eigenem Sushi, welches jedoch schwieriger als gedacht war.
Am Wochenende ging es dann das erste Mal für Ania nach Köln. Nach der Besichtigung des Kölner Doms machten wir uns bei Sonnenschein einen tollen Shoppingtag, bei dem viele Souvenirs gekauft wurden. Sehr beliebt war auch die deutsche Schokolade, da diese durch den Import in Peru sehr teuer ist.
Im Laufe der Zeit fand ich heraus, dass ihr großer Wunsch war, eine deutsche Universität zu sehen, da sie gerne später in Deutschland studieren möchte. Durch meine Schwester Femke hatte sie die Möglichkeit, für einen Tag wie eine Studierende den Alltag zwischen Vorlesungen und verschiedenen Seminaren zu erleben und die Mensa zu entdecken.
Früh am Morgen machten die beiden sich mit dem Auto auf den Weg nach Düsseldorf. Auf der Strecke stellte sich der Stau in Deutschland ganz anders als in Peru heraus, da es, wie Ania mir am Abend erzählte, in Peru einfach deutlich lockerer mit Verkehrsregeln zugeht. Alle fahren einfach kreuz und quer. An einem anderen Tag besuchten wir gemeinsam eine Trampolinhalle, da wir beide gerne turnen. Mit Spielen und Filmen haben wir öfters den Abend gestaltet, bei denen wir immer neue Süßigkeiten getestet haben, die es so gar nicht in Peru gibt.
Zudem beschlossen wir uns als Gruppe vor Ende der gemeinsamen Zeit in Deutschland in einem Restaurant zu treffen. Mit Frau Wakenhut, den anderen beiden Gastfamilien und deren beiden Austauschschüler*innen reflektierten wir die gemeinsame Zeit. Es war schön, noch einmal mit allen zusammen über die bisherigen Erfahrungen zu sprechen.
Das letzte Wochenende ging es in die Niederlande, wo wir es uns zwischen einer gemeinsamen Fahrradtour und typischen Süßigkeiten aus den Niederlanden gut gehen ließen. Voller Vorfreude redeten wir schon über die gemeinsame Zeit in Peru und was wir unbedingt zusammen machen wollen. Da merkten wir erst, wie schnell jetzt fast zwei Monate vorbei gegangen sind.
Jette Arnemann (Q1)