Grammatikübungen können doch poetisch sein: Schreibe einen Text mit den dir bekannten Zeitformen zum Thema Weihnachten

Das etwas andere Weihnachten

Am Montagmorgen, kurz vor Heiligabend, saß Nele nachdenklich auf der Couch und erinnerte sich zurück an ihr früheres Weihnachten. Damals hatten ihre Eltern für Heiligabend immer Kassler mit Sauerkraut zubereitet. Danach sind sie mit Nele und ihrem Bruder zum Weihnachtsgottesdienst gegangen. Dort wurden immer schöne Lieder gesungen und Texte aus der Bibel vorgelesen. Nur eines hat an Weihnachten immer gefehlt und das war der Schnee. Jedes Jahr hatte Nele aufs Neue gehofft, dass es endlich schneie, aber sie wurde immer wieder enttäuscht.

Nach dem Gottesdienst ist die ganze Familie nach Hause gefahren und hat dann gemütlich zu Abend gegessen. Später dann mussten alle vor der Wohnzimmertür warten, bis die Mutter ein Glöckchen läutete und rief: „Kinder, ihr könnt reinkommen, ich glaube, das Christkind war da!“ Alle haben freudig die Geschenke ausgepackt und den ganzen Abend viel gelacht und sich an Weihnachten erfreut.

Plötzlich kam Nele eine Idee! Wie wäre es denn wohl, wenn sie selbst dieses Jahr das Weihnachtsfest organisieren würde. Gesagt getan, ein paar Minuten später ging Nele zu ihren Eltern, um ihnen von dem großartigen Einfall zu erzählen. Erst waren Neles Eltern noch skeptisch, doch nach einigem Hin und Her, stimmten sie schließlich zu. Nele flitzte in ihr Zimmer, holte Stift und Papier heraus und fing an zu planen.

Als Erstes wollte sie sich ums Essen kümmern und überlegte daher, was sie kochen könnte. Da ihr aber partout nichts einfiel, ging sie zu ihrem Bruder, um sich seine Meinung einzuholen. Der war gerade allerdings mit seinem PC zu Gange und nuschelte deshalb nur irgendetwas wie: „Bestell‘ doch Pizza.“

Das war ja wohl mal die grottenschlechteste Idee, die sie je gehört hatte. Welche Familie bestellt an Weihnachten schon Pizza?

Nachdem sie sich weitere fünf Minuten den Kopf zerbrochen hatte, was sie jetzt nun kochen könnte, kam ihr eine Idee. Was wäre denn, wenn sie einfach mehrere kleine Sandwiches servieren würde? Das mag doch jeder gerne! Also machte sie sich an die Arbeit und suchte erst mal alles, was sie brauchte, zusammen. Als sie mit der Essensvorbereitung fertig war, holte sie die Dekokisten aus dem Keller und fing an, das ganze Haus bunt zu schmücken. Abends fiel sie erschöpft ins Bett, doch bevor sie einschlief, betete sie noch zu Gott: „Lieber Gott, bitte lass es morgen schneien, dann werde ich das glücklichste Kind der Welt sein!“

Am nächsten Morgen stand Nele ganz früh auf, da sie ziemlich aufgeregt war. Der Heilige Abend war da. Sie riss die Vorhänge auf und erstarrte. Es hatte tatsächlich geschneit!
Nach dem Frühstück lief Nele hinaus in den Schnee und spielte dort so lange, bis es Zeit war, in die Kirche zu gehen. Wieder zu Hause angekommen aßen alle die köstlichen Sandwiches, während draußen die Schneeflocken tanzten und auch die Bescherung war wunderbar. In Zukunft nahm sich Nele vor, dass es immer Sandwiches zu Weihnachten geben würde. Ob es auch nächstes Jahr wieder an Weihnachten schneien wird? Nele überlegte sich, dass es doch schön wäre, wenn die ganze Familie nächstes Jahr den Weihnachtsmarkt besuchen würde. Das wird sicherlich toll!

Nele Liaghat, 5 d